Manchmal ist es ein kleiner Anlass, der das Fass zum Überlaufen bringt: Gerade bei Feiertagen ist die Stimmung in einer unausgewogenen Familie angespannt, vielleicht auch, weil man sich so sehr eine heile Welt wünscht.
Krisen in Familien sind nichts Außergewöhnliches und jede Familie hat ihre guten und ihre schlechten Tage. Zum Problem wird das nur, wenn die schlechten Tage überhand nehmen. Dann ist professionelle Hilfe angesagt. Psychologen versuchen in intensiven Gesprächen, den Problemen auf den Grund zu gehen.
Spannungen kann es in einer Familie aus vielen Gründen geben. Eine Trennung ist immer eine Belastung, vor allem, wenn diese noch bevorsteht, aber die Kinder schon eine Ahnung haben. Aber auch nach der Trennung können vor allem Kinder Schwierigkeiten haben, sich zu orientieren und sehen sich oft als Puffer zwischen den streitenden Eltern.
Wer zu einer Beratung geht, kann sich übrigens auf die Schweigepflicht der Berater und Psychologen verlassen. Dieses Schweigen gilt auch gegenüber Eltern und Ehepartnern. Beratungsstellen bieten in der Regel Einzel- und auch Gruppenberatungen an. So können Familien sowohl gemeinsam mit der Hilfe eines Profis ihre Probleme erörtern, aber auch die einzelnen Probleme werden in separaten Gesprächen gehört.
Ein Streit an Weihnachten ist noch kein Grund, ein Notfallteam zu rufen, aber wenn die Streitereien in Gewalt umschlagen, dann ist ein Notruf notwendig und zwar nicht nur bei der Polizei, sondern eben auch bei der Familienhilfe. Als Erstmaßnahmen geht es immer um das Wohl der Kinder und eventueller Opfer häuslicher Gewalt.
Um es aber soweit nicht kommen zu lassen, sollte man die Familienberatung schon frühzeitig aufsuchen. Die meisten Beratungsstellen arbeiten gratis, sodass Geld keine Rolle zu spielen hat. Auch gibt es Beratungen heute in fast jeder Stadt, oft von kirchlichen Einrichtungen getragen.
Wichtig ist die Erkenntnis, dass man manche Probleme eben nicht selbst lösen kann und es besser ist, sich professionelle Hilfe zu holen.