Es kann immer vorkommen, dass man eine längere Auszeit vom Job nehmen muss. Mütter kennen das zur Genüge, aber auch pflegende Angehörige und natürlich Arbeitslose. In einer Zeit, in der Arbeitsverhältnisse für immer kürzere Zeiträume abgeschlossen werden und das Wort “unbefristet” fast schon wie aus einem Märchen klingt, ist keiner davor gefeit, selbst seine Arbeit zu verlieren. Je nach Qualifikation kann das nur für kurze Zeit sein oder für einen längeren Zeitraum. Letzteres kann sich zu einem Problem entwickeln, vor allem wenn es sich über Jahre zieht. Man kann schnell den Anschluss aufgrund veränderten Arbeitsbedingungen und neuen Technologien verlieren. Es kommt auch immer häufiger vor, dass Menschen nur eine geringwertige Ausbildung haben oder nach der Ausbildung lange Zeit keinen Arbeitsplatz finden.
Um Menschen schnell wieder in Arbeit zu bekommen, bieten sich die Bereiche Hauswirtschaft / Pflege, Küche und Gastronomie an. Aber auch hier braucht man eine Qualifikation, die man über Beratungsstellen erwerben kann.
Bei der so genannten Nachqualifizierung können Arbeitssuchende ohne Berufsabschluss und ALG II-Empfänger einen Berufsabschluss in diesen (aber auch anderen) Bereichen erwerben. Solch eine Nachqualifizierung dauert in der Regel mindestens 6 Monate. Danach legt man eine Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer ab. Andere Angebote verbinden die Ausbildung mit einem befristeten Arbeitsverhältnis, dann dauert die Beschäftigung zwei Jahre. Die Prüfung orientiert sich an der Handwerksordnung.
Beratungsstellen sehen ihre Aufgabe bei der Nachqualifizierung vor allem darin, den Suchenden passende Plätze zu besorgen und sie während der Ausbildung auch zu begleiten. Die Kosten werden entweder von Bildungsträgern getragen oder aber vom Arbeitgeber, der dann wiederrum staatliche Unterstützung beantragen kann.
Berater versuchen auch herauszufinden, ob – und wenn ja welche – Grundkenntnisse in einem Berufsfeld schon vorhanden sind, damit Ausbildungs- und Prüfungsinhalte entsprechend angepasst werden können. In machen Fällen, wenn genügend Grundwissen vorhanden ist, kann man auch gleich die Prüfung ablegen. Ist dem nicht so, werden Module geschaffen, die die fehlenden Kenntnisse vermitteln. Am Ende steht dann die Prüfung und – wenn man sie besteht – ein anerkannter Berufsabschluss.